Einsatz eines Bonus-Systems in der Lehre
Lehrende können nach eigenem Ermessen ein Bonus-System etablieren. Damit können Studierende für optionale Leistungen während des Semesters einen Bonus von bis zu 10% der erzielbaren Höchstnote zusätzlich zum Leistungsnachweis erarbeiten.
Ziele
- Extrinsische Motivation von Studierenden mit Fokus auf Aktivitäten im Selbststudium
- Keine Änderung der bestehenden Prüfungsordnung
Umsetzung
- Vom Lehrenden wird verbindlich festgelegt, ob und wie ein Bonus erworben werden kann. Dies muss in der Modulbeschreibung und der Semesterinformation entsprechend dokumentiert werden. Formulierungsvorschlag für die Modulbeschreibung: „Aktivitäten von Studierenden während des Semesters können mit einem Bonus von bis zu 10% der erzielbaren Höchstnote zusätzlich zum Leistungsnachweis honoriert werden. Details sind der Semesterinformation zu entnehmen.“
- Alle bonusrelevanten Aktivitäten sind optional zu erbringen und stellen keine formale Prüfungsleistung dar.
- Notenrelevante Aktivitäten können nicht mit einem zusätzlichen Bonus versehen werden.
- Alle Leistungsnachweise werden so bewertet, dass auch ohne Bonus die Höchstnote erreicht werden kann.
- Ein erzielter Bonus gilt nur für die aktuelle Veranstaltung.
- Der Lehrende entscheidet, welche Aktivitäten bonusrelevant sind und wie Boni gewährt werden.
- Die Kriterien der Bonusvergabe müssen objektiv, nachvollziehbar und transparent sein.
- Nach Abschluss aller Leistungsnachweise erfolgt ein Aufrechnen des individuellen Bonus auf die Modulnote des Studierenden.
- Erzielte Boni sind von der Prüfungseinsicht und Beanstandungen ausgeschlossen.
- Details zur Vergabe von Boni und der Auswirkung auf die Modulbenotung werden vom Lehrenden in der Semesterinformation erläutert.
Anwendungsbeispiele
Ein Bonus von maximal 10% der erzielbaren Höchstnote kann in verschiedener Form realisiert werden. Beispiele:
- Ein Modul wird mit einem schriftlichen Leistungsnachweis (100% der Endnote) beurteilt. Während des Semesters werden im Präsenzunterricht 10 Moodle-Quizzes durchgeführt. Werden zumindest 50% der dabei jeweils erzielbaren Punkte erreicht, wird dem Studierenden je ein Bonuspunkt gewährt. Beim Leistungsnachweis sind 100 Punkte erzielbar. Es werden die Bonuspunkte hinzugezählt und die Endnote berechnet.
- Ein Modul wird mit einem mündlichen Leistungsnachweis (100% der Endnote) beurteilt. Während des Semesters wird die Abgabe eines freiwilligen Lernportfolios mit einem Bonus von 0.6 auf die Endnote incentiviert.
- Die Beurteilung für ein Modul erfolgt aus der Teilnote für ein Teamprojekt (30% der Endnote) sowie der Teilnote für die Schlussprüfung (70% der Endnote). Zusätzlich können mit zwei während des Semesters freiwillig abgegebene Projektarbeiten je 5% Bonus auf die Endnote erzielt werden. Für die Berechnung der Endnote erfolgt zunächst eine Addition der gewichteten Teilnoten, gerundet auf eine Nachkommastelle. Anschliessend wird mit dem Bonus erhöht und gerundet.
Beispielrechnung
Teilnote aus Teamprojekt: 5.4 (30%)
Teilnote aus Schlussprüfung: 4.3 (70%)
Endnote (ungerundet) ohne Bonus: 4.6
Endnote (ungerundet) mit 10% Bonus: 4.6 * 1,1 = 5.1
Endnote (gerundet): 5.0
Noch unsicher, ob und wie Sie ein Bonus-System in Ihrer Lehrveranstaltung realisieren? Gerne beraten wir Sie: blc@fhgr.ch
Last modified: Thursday, 22 June 2023, 10:37 AM