Selbststudienmaterial (Qualitätskriterien)
Dieses Handout kann dabei helfen die Materialien für das Selbststudium zu erstellen oder bereits vorhandene Materialien zu überarbeiten. So kann Studierenden das Selbststudium erleichtert werden und Kommunikationsschwierigkeiten vorgebeugt werden. Massgeblich ist dabei immer, dass die Lernziele klar formuliert werden und den Studierenden transparent kommuniziert sind.
Dieses Handout kann dabei helfen die Materialien für das Selbststudium zu erstellen oder bereits vorhandene Materialien zu überarbeiten. So kann Studierenden das Selbststudium erleichtert werden und Kommunikationsschwierigkeiten vorgebeugt werden. Massgeblich ist dabei immer, dass die Lernziele klar formuliert werden und den Studierenden transparent kommuniziert sind.
Merkmale und Indikatoren
Folgende Merkmale der Verständlichkeit können allen Materialien (insbesondere textuellen Elementen) zu Grunde gelegt werden: Einfachheit, Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz und anregende Zusätze.
- Einfachheit bedeutet: Der/die Autor/in benutzt geläufige Wörter, die alle Leser/innen kennen, vorzugsweise konkrete, anschauliche, „lebendige“ Wörter. Falls sich ungewöhnliche Ausdrücke nicht vermeiden lassen, werden sie erklärt. Die Sätze sind kurz. Nebensätze stehen vor oder nach Hauptsätzen, nicht mittendrin.
- Gliederung/Ordnung: Am Anfang stellt der/die Autor/in klar, worum es geht. Er/Sie bringt die einzelnen Gesichtspunkte in eine sinnvolle Reihenfolge und verdeutlicht, wie die Sätze sich aufeinander beziehen. Diese innere Ordnung des Textes spiegelt sich in der äußeren Gliederung wider – durch Absätze, Zwischenüberschriften, Hervorhebungen, Zusammenfassungen.
- Kürze/Prägnanz: Bei extremer Kürze/Prägnanz ist jedes Wort notwendig. Das Gegenteil ist Weitschweifigkeit. Für die Verständlichkeit am besten: kurz, aber nicht extrem kurz. Ein wenig Redundanz, also dasselbe noch einmal anders gesagt, ist willkommen.
- Anregende Zusätze: Der Autor verwendet kleine Zutaten, die den Sachverhalt lebendig werden lassen, die Lust am Lesen fördern, den Leser bei der Stange halten – auch wenn der Inhalt vielleicht gar nicht so spannend ist. Aber das geschieht sparsam, damit sich das Wesentliche nicht im Beiwerk verliert.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Verst%C3%A4ndlichkeitskonzept)
Zusätzlich sorgt Multimedialität für Abwechslung und Motivation beim Lernen. Guter Content besteht nicht ausschließlich aus langen Textblöcken. Inhalte sollten, wenn möglich, mit Bildern, Videos, Grafiken und anderen Elementen aufgelockert werden. Das macht es abwechslungsreicher und dadurch interessanter. Die verwendeten Bilder und Videos müssen aber natürlich auch immer themenrelevant sein und zur Informationsvermittlung beitragen.
Relevante Inhalte
Im Hinblick auf Lernziel und Zielgruppe sollte man sich auf die wesentlichen Inhalte konzentrieren und diese als Solche kennzeichnen. Alles andere darf über Bord, ganz nach dem Prinzip der Komplexitätsreduktion.
Sinnvolle Interaktionen und Feedback
Interaktionen sind besonders wichtig. Sie sorgen dafür, dass die Lernenden sich aktiv und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen – und das Gelernte besser hängen bleibt. Feedback und Wertschätzung der im Selbststudium erledigten Aufgaben sind zentraler Erfolgsfaktor des Online-Lernens und Aufrechterhaltung der Motivation.
Struktur von Online-Aufgabenstellungen
Für Online-Text-Aufgaben wird eine einheitliche Struktur empfohlen, z.B.:
- Kontext (warum ist diese Aufgabe relevant? In welchem Kontext steht sie?)
- Aufgabe (hier steht die eigentliche Aufgabenstellung, die selbsterklärend und unmissverständlich sein sollte)
- Abgabemodalitäten (Wann ist Abgabeschluss (inkl. Uhrzeit)? Welches Format (.pdf, .jpeg etc.)? Handskizzen oder digital? Wie viele Seiten/Wörter? Vorgaben zum Dateinamen? etc.)
Insbesondere der dritte Punkt ist bei Online-Aufgaben nicht zu unterschätzen, da hier am Häufigsten Missverständnisse auftreten und Lehrpersonen später beispielsweise Dateien erhalten die mit keinem Programm am PC zu lesen sind. Eindeutige Dateinamen (z.B. mit Namen der Studierenden) erleichtern später die Lektüre.
Abfolge in Online-Lerneinheiten (Lernnuggets)
Für Online-Lernelemente ‘Lernnuggets’ wird eine einheitliche Struktur empfohlen, z.B.:
- Lernergebnisse/ Mikro-Lernziele
- Vorwissensabfrage
- Wissensbaustein/Wissensvermittlung (per Video, .pdf etc.) mit begleitender Aufgabe und/ oder Interaktion
- Lernzielkontrolle
Nicht förderlich für Selbststudienmaterial
Zentral beim Durcharbeiten des Selbststudienmaterials ist, dass Studierende nicht unmittelbar Rückfragen stellen können. Sämtliches Material inklusive der zugehörigen Aufgabenstellungen muss daher möglichst selbsterklärend und eindeutig sein und keine organisatorischen Rückfragen provozieren.
Zu vermeiden sind also:
zu vermeiden | besser |
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unkommentierten Foliensatz einstellen | Vertonte Powerpoint (mit Tonspur) oder Screencast erstellen |
reinen Leseauftrag geben | Leseauftrag mit Aufgabenstellung ergänzen (Kernthesen herausarbeiten, Mindmap erstellen, Zusammenhänge visualisieren, etc.); Gruppenaufgaben |
unverbindliche Aufgaben geben | wenige, aber verbindliche Aufgaben mit Abgabefunktion, Abgabedatum, -Format etc. stellen |
Rückfragen per E-Mail individuell beantworten | Rückfragen ins Forum kopieren und dort für alle transparent ersichtlich beantworten. Noch besser: Studierende bitten, allgemein relevante Fragen ins Austauschforum zu schreiben. |
Selbststudium: So kann man mit Moodle unterstützen
Zentral beim Durcharbeiten des Selbststudienmaterials ist, dass Studierende nicht unmittelbar Rückfragen stellen können. Sämtliches Material inklusive der zugehörigen Aufgabenstellungen muss daher möglichst selbsterklärend und eindeutig sein und keine organisatorischen Rückfragen provozieren.